In Programmiersprachen werden die Variablen mit einem beliebigen Datentyp deklariert und initialisiert. In diesem Tutorial schauen wir uns die Java Datentypen der Programmiersprache an. Dabei erhältst du einen Überblick über die jeweilige Art der Java Datentypen.
Was sind Java Datentypen?
Ein Datentyp definiert die Eigenschaften (Länge/Größe, Werttyp) einer Variable. Java bietet eine breite Palette von Datentypen, um Variablen zu adressieren. Dieser Beitrag bietet einen tiefen Einblick in Java Datentypen mit jeweils einer kurzen Erklärung.
Datentypen in Java
Die Datentypen in Java werden entweder vom Benutzer/Entwickler oder von Java selbst definiert. Die in Java standardmäßig definierten Datentypen gehören zu den primitiven Datentypen, während die nicht-primitiven Java Datentypen vom Benutzer/Programmierer definierte Datentypen umfassen.
Primitive Java Datentypen
Die Java-Programmierung umfasst standardmäßig primitive Datentypen. Die maximale/minimale Größe der Java Datentypen wird im Voraus festgelegt und sie müssen einen Wert haben (können nicht als Null verwendet werden).
Werfen wir einen Blick auf die primitiven Java Datentypen.
Java Boolean: true oder false?
Der boolesche Datentyp wird verwendet, um einer Variablen einen wahren oder falschen Wert zuzuweisen. Dieser Datentyp spielt eine entscheidende Rolle in der entscheidenden Natur von Java. Wenn du mehr über den Java Boolean erfahren möchtest, schau dir unseren Beitrag zu diesem Thema an!
Syntax
boolean nameDerVariable = true/false;
Eine boolesche Variable kann nur die Werte true oder false annehmen.
Beispiel
Der folgende Java-Code erzeugt eine boolesche Variable und gibt ihren Typ aus.
boolean meinBoolean = true; System.out.println(((Object)meinBoolean).getClass().getSimpleName());
Ausgabe auf der Konsole:

Die Ausgabe zeigt, dass die Variable “meinBoolean” vom Typ Boolean ist.
Java char: Das einzelne Zeichen
Diese Art von Datentyp speichert ein einzelnes Zeichen. Die Groß- und Kleinschreibung spielt keine Rolle, da er sowohl Klein- als auch Großbuchstaben akzeptiert. Neben einzelnen alphabetischen Zeichen kann der char auch sogenannte Unicode-Zeichen speichern. Falls du mehr über die Unicode-Zeichen lernen willst, schau dir gerne den verlinkten Wikipedia-Beitrag an!
Syntax
char nameDerCharVariable = new Character('c');
Das in Anführungszeichen eingeschlossene Zeichen wird in der Variable gespeichert.
Beispiel
Der folgende Code speichert das Zeichen ‘D‘ in der Variablen “meinErstesChar“. Außerdem wird auch der Datentyp der Variablen “meinErstesChar” ermittelt.
char meinErstesChar = 'D'; System.out.println(((Object)meinErstesChar).getClass().getSimpleName());
Der Code würde dann folgende Konsolenausgabe erzeugen:

Die Ausgabe zeigt, dass die Variable “meinErstesChar” vom Datentyp character ist.
Java Long: Sehr große Ganzzahlen
Dieser Datentyp wird verwendet, um einen “langen” Integer-Wert zu speichern, der nicht von dem int-Datentyp verarbeitet werden kann. Es werden 8 Byte Festspeicher für die Speicherung einer Variablen benötigt. Der Wertebereich vom Java Long beträgt dabei –263 (Minimum) bis 263 (Maximum).
Syntax
long meineLongVariable = (wert)l/L;
Der Java Long-Datentyp kann mit dem Schlüsselwort long und dem Namen der Variablen initialisiert werden. Es wird empfohlen, “l/L” zu verwenden, um die Long-Variable zu initialisieren.
Beispiel
Der folgende Java-Code erzeugt eine Variable vom Long Datentyp und gibt diese im Anschluss auf der Konsole aus.
long meineGrosseGanzzahl = 14875645432l; System.out.println(meineGrosseGanzzahl)
Ausgabe auf der Konsole:

Java int: Ganze Zahlen in Java
Der Integer wird verwendet, um einen positiven oder negativen Wert einer ganzen Zahl (0,1,2…) zu speichern. Er verbraucht mehr Speicherplatz als der Short- und Byte-Datentyp, da er 4 Byte benötigt. Der Wertebereich liegt dabei von: –231 (Minimum) bis 232 (Maximum).
Syntax
int meineIntegerVariable = ganzzahligerwert;
Die Integer-Variable wird mit dem Schlüsselwort int und einem Variablennamen initialisiert, um ihren Wert zu speichern.
Beispiel
Der Java-Code erzeugt einen Integer-Wert und gibt den Datentyp auf der Konsole aus.
int aktuellesJahr = 2022; System.out.println(aktuellesJahr);
Ausgabe auf der Konsole:

Java short: Kleiner Zahlen speichern
Damit wird eine ganze Zahl gespeichert, die jedoch nur 2 Bytes benötigt. Dieser Datentyp ist speichereffizienter als der Integer. Der Werte bereich liegt dabei von -215(Minimum) bis 215(Maximum).
Syntax
short meineKleineZahl = value;
Sie wird mit dem Schlüsselwort short, gefolgt vom Variablennamen und einem Wert, initialisiert.
Beispiel
Zum besseren Verständnis haben wir eine short-Variable initialisiert und auch ihren Typ ausgegeben.
short radiusDerErdeInKm = 6371; System.out.println(radiusDerErdeInKm);
Der Code gibt folgende Ausgabe auf der Konsole aus:

Java Byte: Sehr, sehr kleine Zahlen speichern
Der byte Datentyp ist im Vergleich zu int und short speicherwirksam. Der Zweck des Byte-Typs ist es, Speicherplatz zu sparen und extrem speichereffizient zu programmieren. Der Wertebereich vom Byte: -27 (Minimum) bis 27 (Maximum).
Syntax
byte nameMeinesBytes = ganzzahligerwert;
Das Schlüsselwort byte wird verwendet, um eine Ganzzahl zu speichern, die nur 1 Byte benötigt.
Beispiel
Der folgende Java-Code erzeugt eine Ganzzahl vom Typ byte und gibt auch ihren Datentyp aus.
byte meinAlter = 24; System.out.println(((Object)meinAlter).getClass().getSimpleName());
Wenn du das Programm nun ausführen würdest, würdest du folgende Ausgabe auf der Konsole erhalten:

Kommazahlen I: Java float
Der float Datentyp wird verwendet, um eine Gleitkommazahl darzustellen. Er benötigt 4 Byte Speicherplatz und kann sechs Stellen nach dem Dezimalpunkt verarbeiten.
Syntax
float meineKommaZahl = (fliesskommawert)f/F;
Das float-Schlüsselwort wird verwendet, um eine Float-Variable zu deklarieren, und der Fließkomma-Wert muss mit “f” oder “F” nachgestellt werden, um ihn als Float-Datentyp zu speichern.
Beispiel
float meinGewicht = 79.5f; System.out.println(meinGewicht);
Ausgabe auf der Konsole:

Kommazahlen II: Java double
Der Java Datentyp double bezieht sich auch auf die Gleitkommazahlen. Der Java double benötigt 8 Byte Speicherplatz und kann 15-16 Ziffern nach der Fließkommazahl verarbeiten. Double ist effektiver, wenn es in erster Linie auf Präzision ankommt.
Syntax
double sehrLangeKommazahl = kommazahlenwert;
Das Schlüsselwort double wird verwendet, um einen Fließkommawert als Double-Datentyp zu speichern.
Beispiel
Hier wird die Variable pi mit dem Datentyp Double initialisiert und der Wert auf der Konsole ausgeben.
double pi = 3.14159265359; System.out.println(pi);
Konsolenausgabe:

Nicht-primitive Java Datentypen
Die nicht-primitiven Java Datentypen werden vom Benutzer/Entwickler definiert und adressieren mehrere Werte (die zum selben Datentyp gehören). Ein String kann beispielsweise mehrere Zeichen speichern, ein Array kann mehrere Objekte, Ganzzahlen und Zeichen speichern. Außerdem können sie nicht null sein und werden mit Großbuchstaben deklariert (String, Array, Class, Interface).
Java String: Zeichenkette wie Wörter oder Sätze
Mit diesem Datentyp kann eine Folge von Zeichen in einer Variablen gespeichert werden. In Java wird das Zeichen durch ein einfaches Anführungszeichen angesprochen, während der String durch doppelte Anführungszeichen gekennzeichnet ist.
Syntax
String meineErsterString = "zeichenkette";
Beispiel
Der folgende Java-Code erstellt ein Zeichenkette mit Hilfe eines Strings, dessen Wert ebenfalls ausgegeben wird. Wie du sehen kannst, wird der Java String fast wie ein primitiver Datentyp verwendet. Daher wird String auch oftmals als 8. primitiver Datentyp bezeichnet!
String meinSuperString = "codegree: Interaktiv Java lernen!"; System.out.println(meinSuperString);
Ausgabe auf der Konsole:

Das Java Array: Mehrere gleichartige Werte speichern
Das Java Array speichert mehrere Werte desselben Datentyps. Die in einem Array gespeicherten Daten können zu primitiven oder nicht-primitiven Java Datentypen gehören.
Syntax
DatenTyp[] meinArray = {wert1, wert2, ...};
Die Variablen wert1, wert2, … gehören zu dem Datentyp, der für die Initialisierung eines Arrays verwendet wird.
Beispiel
Ein Array könnte als auch so erstellt werden.
int[] unserAlter = {41, 34, 25}; System.out.println(((Object)unserAlter).getClass().getSimpleName());
Die Konsolenausgabe würde dann wie folgt aussehen:

Eigene Java Klasse: Grenzenlose Möglichkeiten
Dies Klasse ist ein benutzerdefinierter Datentyp, der verschiedene Variablen, Objekte und Methoden enthalten kann.
Syntax
class NameVonKlasse{ methoden; variablen; verschachtelteKlassen; interfaceBzwSchnittstellen; }
Eine Klasse wird mit dem Schlüsselwort class, gefolgt von ihrem Namen, deklariert. Sie kann Methoden, verschachtelte Klassen, Schnittstellen und Variablen enthalten. Die Klasse dient dann im Anschluss als Blaupause für alle Objekte derselben Klasse.
Beispiel
Der folgende Java-Code bezieht sich auf eine Klasse, in der eine main-Methode deklariert ist.
public class Main { public static void main(String args[]) { System.out.println("Willkommen bei codegree!"); } }
Die Ausgabe auf der Konsole würde dann folgendes ergeben:

Hinweis: Beim Erstellen eines Java-Projekts werden in der Regel automatisch die Klasse und das Paket erstellt.
Java Interface: Die Schnittstellen
Das Java Interface bzw. die Schnittstelle ist wie ein Klassendatentyp, aber sie enthält nur endgültige Variablen und Methoden. Die Methoden werden nur deklariert aber enthalten nichts, denn diese werden dann von anderen Klassen separat befüllt. Die Schnittstelle wird in einer Klasse implementiert.
Syntax
interface nameVom { final variables; abstract-methods; }
Eine Schnittstelle kann mit dem Schlüsselwort interface eingeleitet werden, gefolgt von einem benutzerdefinierten Namen der Schnittstelle. Der Körper der Schnittstelle kann abstrakte Methoden oder finale Variablen enthalten.
Beispiel
Der folgende Java-Code bezieht sich auf eine Schnittstelle, die eine finale Variable und eine Hauptmethode enthält.
public interface JavaInter { final int x = 10; public static void main(String[] args) { System.out.println(x); } }
Java Objekt: Die Instanz einer Klasse
Ein Objekt ist eine Instanz einer Klasse. Eine Java-Klasse bietet eine Vorlage/ein Muster, das zur Erstellung von Objekten verwendet wird. Ein Java-Objekt hat drei Komponenten: Identität (eine eindeutige Adresse, die das Objekt eindeutig identifiziert), Zustand (Eigenschaften / Attribute des Objekts) und Verhalten (Aktionen / Methoden, die den Zustand beeinflussen).
Syntax
KlassenName nameDesObjekts = new KlassenName();
Der Name des Objekts ist benutzerdefiniert und KlassenName steht für den Namen der Klasse, für die das Objekt erstellt wird.
Beispiel
Hier wird eine Methode erstellt und ihre grundlegende Verwendung beschrieben.
class Person { int meinAlter = 29; } public class Main { public static void main(String args[]) { Person simon = new Person(); System.out.println(simon.meinAlter); } }
Das Programm würde als Resultat folgende Konsolenausgabe erzeugen:

Damit hast du nun alle notwendigen und grundlegenden Informationen über Java Datentypen erhalten.
Zusammenfassung: Java Datentypen
Es gibt zwei Arten von Java Datentypen: einen benutzerdefinierten und einen von Java definierten. Die Datentypen wie int, char, byte, short long usw. sind in Java definiert, während Arrays, Strings, Objekte usw. benutzerdefiniert sind. Alle diese Java Datentypen wurden zusammen mit ihren Syntaxen und Beispielen ausführlich behandelt.
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